Hier wächst...
ein standortgerechter Laub-Mischwald heran, in welchem
die Buche die vorherrschende Baumart sein wird.
Solange die Bäume noch jung sind und noch wenig Schatten
werfen, gedeihen hier auch zahlreiche Sträucher wie der
schwarze Holunder sowie Hochstauden wie Brennnessel
und Giersch.
Die Vegetation ist, wie das Leben im Allgemeinen, nichts
Statisches, vielmehr ein ständiges Werden und Vergehen.
An diesem Standort können Sie diesen Prozess, welchen
Biologen „Sukzession“ nennen, gut mitverfolgen. Unter den
heutigen klimatischen Bedingungen würden sich ohne ein
Eingreifen des Menschen 97 % der Fläche Mitteleuropas
zu einer Waldlandschaft entwickeln.
Nur Moore, offene Gewässer und Felsen wären waldfrei.
Die Wiederbesiedelung (Sukzession)
... einer offenen Fläche durchläuft dabei verschiedene Stadien:
Zunächst dominieren ein- und zweijährige Kräuter, diese werden durch Stauden abgelöst (Beispiel Brennnessel
und Giersch), gefolgt von Sträuchern wie Holunder, Weißdorn und Schlehe. Danach dominieren wenige
Jahrzehnte lang lichthungrige und schnellwüchsige Baumarten wie die Birke, die schließlich dauerhaft von der
Buche abgelöst werden, da junge Buchen auch im Schatten der alten Bäume heranwachsen können. Parallel
zur oberirdisch sichtbaren Vegetation entwickelt sich auch der Boden weiter. Das ständig anfallende organische
Material wie etwa das herbstliche Laub wird von zahlreichen Bodenlebewesen wie Bakterien,
Käfern und Würmern zersetzt, zu Humus verarbeitet und mit tieferen Bodenschichten vermischt.
Auf diese Weise entsteht ein humoser, tiefgründiger, lockerer Boden mit einer hohen Fruchtbarkeit.
Das Internet des Waldes
Pilze spielen in Wald und Wiese eine ganz besondere
Rolle und sind weit mehr, als der sichtbare Fruchtkörper,
den wir umgangssprachlich als „Pilz“ bezeichnen.
Oft leben sie in direkter Wechselbeziehung mit anderen Lebewesen – als
Helfer, aber auch als Parasit. Sie zersetzen tote Materie, produzieren
Gifte und Heilmittel. Sie schaffen Lebensräume, z. B.
Baumhöhlen, und dienen als Nahrung. Durch diese sogenannte
Symbiose, hilft der Pilz „seinem“ Baum beim Einsammeln
von Wasser und Nährstoffen und erhält dafür im Gegenzug
Zuckerverbindungen aus der Fotosynthese-Produktion
des Baumes. Auf diese Weise vernetzen
Pilze die Waldgemeinschaft – sie sind
das „Internet des Waldes“.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832