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Teilfläche 8

     

Wildgemüse im lichten Wald



Im 19. Jahrhundert wurde am Schlossberg Obst angebaut. Einige der alten Obstbäume sowie Sämlinge von diesen zeugen noch heute davon. Ohne die Beweidung durch Schafe und Ziegen hätte der Wald dieses Terrain längst zurück erobert. Dornengebüsche wie Schlehen und Weißdorn sowie Nadelgehölze wie die malerisch, einzeln stehenden Fichten überstehen die Beweidung. Zwischen den Gehölzen gedeiht eine üppige Hochstaudenflur. Dieses Sammelparadies besteht vorwiegend aus Brennnessel, Giersch und Kletten-Labkraut. Im Frühling blüht hier die schmackhafte Knoblauchsrauke weiß, im Sommer leuchten an manchen Stellen die violetten Kerzen des schmalblättrigen Weidenröschens




Brennessel
Brennessel
ist eines der wertvollsten Wildgemüse. Sie ist sowohl schmackhaft als auch gehaltvoll und bietet unter anderem viel Vitamin C, Eisen, Magnesium und Calcium. Die Brennnessel wirkt ausleitend und entwässernd. Die Triebspitzen und Blätter werden wie Spinat zubereitet, rohköstlich als Smoothie. Im Hochsommer werden die Samen als Nahrungsergänzung für den Winter gesammelt und getrocknet
Giersch
Giersch
ist eng verwandt und ähnlich im Geschmack wie die Petersilie. Er ist auch eine der wichtigsten und wertvollsten Wildgemüsearten! Junge Blätter kommen in den Salat, in ein Pesto oder in den grünen Smoothie. Später im Jahr werden die Blätter als „Spinat“ gekocht, und die Blüten sind ebenso essbar. Giersch hilft dem Körper, Harnsäure auszuscheiden. In der Volksmedizin wird diese Wirkung als Kur bei Gicht genutzt. Dies bezeugt auch der Name der Pflanze: „Podagra“ ist der medizinische Name für die Gicht geeignet
Weißdorn
Weißdorn
das Fruchtfleisch schmeckt als Brotaufstrich, in Brotbackmischungen oder im Apfelmus; getrocknete Früchte werden als Likör angesetzt; aus jungen Blättern, Blüten und Früchten wird ein stärkender Herz-Kreislauf-Tee gemischt.
Schmalblättriges Weidenröschen
Schmalblättriges Weidenröschen
deren junge Triebe sind im Frühling ein Gemüsegericht und die sommerlichen Blüten eine essbare Dekoration
Kletten-Labkraut
Kletten-Labkraut
ihre jungen Triebe werden wie gedünstetes Gemüse zubereitet, sie eignen sich auch zum Entsaften.
Schlehe
Schlehe
deren Früchte schmecken lecker als Saft und Likör oder eingelegt als „falsche Oliven“.
Knoblauchsrauke
Knoblauchsrauke
ihre Blätter, Triebspitzen und Blüten sind eine wohlschmeckende Grundlage für grüne Pestos sowie zu Mischsalaten und würzigen Aufstrichen.





In der Natur fühlen wir uns so wohl,

weil sie kein Urteil über uns hat

Friedrich Wilhelm Nietzsche, 1844 - 1900


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